Patient:innen beteiligen sich an systematischen Review zum Nutzen von Schnelltests
Sechs Laien mit unterschiedlichen Hintergründen wirkten aktiv an einem Forschungsprojekt des Instituts für Allgemeinmedizin mit. In einem systematischen Review wurden klinische Studien zum Einfluss infektiologischer Schnelltests auf die Patientengesundheit sowie ärztliche Entscheidungen ausgewertet. Patient:innen brachten dabei ihre Perspektiven und Erfahrungen ein und entschieden mit: Was ist aus Patientensicht interessant? Wovon hängt es ab, ob ein Schnelltest sinnvoll ist oder nicht? Wie können die Ergebnisse laienverständlich kommuniziert werden? „Patientenbeteiligung in Forschung ist sehr wichtig und bereichernd. Die Perspektiven der Patient:innen haben die Durchführung unseres systematischen Reviews eindeutig beeinflusst.“ so Projektleiter Dr. Robby Markwart.
In drei moderierten, zweistündigen Treffen am Universitätsklinikum Jena arbeiteten der Patientenbeirat und das Forscherteam in angenehmer Atmosphäre zusammen. Dank der Patient:innen wurde der ursprüngliche Fokus des Reviews erweitert: Neben Haus- und Kinderärzt:innen wurden auch weitere ambulante Ärzt:innen berücksichtigt sowie Studien in Notfallambulanzen eingeschlossen. Außerdem wurden weitere Endpunkte wie z.B. psychisches Wohlbefinden oder die Unterbrechung von Infektionsketten recherchiert. Der Patientenbeirat half zudem, Forschungsergebnisse verständlich aufzubereiten – etwa durch patientenfreundliche Zusammenfassungen. Zudem erhielt ein Vertreter des Beirats die Möglichkeit, auf einer wissenschaftlichen Tagung einen Vortrag zur Perspektive der Patient:innen zu halten. Die Patient:innen erhielten eine Aufwandsentschädigung sowie die Möglichkeit, an der Langen Nacht der Wissenschaften kostenfrei teilzunehmen.
„Ich hatte den Eindruck, dass unsere Perspektive tatsächlich einen Unterschied gemacht hat und in die Forschung eingeflossen ist.“ resümierte ein Mitglied des Patientenbeirats beim letzten Treffen.
Die Forschung wurde durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert (Projekt POCT-Pat).