Die Herzchirurgen um Prof. Torsten Doenst vom Universitätsklinikum in Jena kehren gerade von einer weiteren Reise nach Lateinamerika zurück und verkünden erneut einen großen Erfolg. Diesmal fand in San José, der Hauptstadt von Costa Rica ein internationales Meeting zum Thema MICS (Minimal-invasive Koronarchirurgie) statt. Ein anschaulicher Bestandteil waren dabei die Live-Operationen, die durch die Jenaer Experten durchgeführt wurden. Eine undichte und degenerierte Aortenklappe wurde bei einem 50-jährigen Patienten über einen 5 cm langen Schnitt über der rechten Brust ersetzt und am kommenden Tag wurde bei einem 68-jährigen übergewichtigen Patienten eine Bypassoperation über einen 5 cm langen Schnitt an der linken Brust durchgeführt. Das Besondere dieser Operationen war erneut die Durchführung mit einer Mischung aus lokalen Team-Mitgliedern gemeinsam mit den Jenaer Chirurgen. Dieses Konzept war bereits in der Vergangenheit in Brasilien, Mexiko und Chile zur Anwendung gekommen und hatte bereits weitreichende Folgen.
Eine Sitzung des Symposiums beschäftigte sich nämlich mit den Konsequenzen der vorangegangen Besuche des Jena-Teams in den anderen Ländern. An jedem einzelnen Ort sind die Kollegen inzwischen eigenständig minimal-invasiv tätig und berichteten durchweg von ihren Anfangserfolgen.
So hat Dr. Hristo Kirov, der leitende Oberarzt aus Jena, zwar die ersten MIDCAB-Operationen (Koronararterienbypass in Schlüssellochtechnik) in Chile und jetzt auch in Costa Rica selbst durchgeführt, jedoch vor allem zur Eigenständigkeit und Weiterentwicklung der Teams vor Ort beigetragen. Der jüngste aus dem Jenaer Team, Dr. Túlio Caldonazo, berichtet, dass der Kontakt und die Beratung der Kollegen vor Ort auch weit über die Besuche hinaus führt. Das wird von den lateinamerikanischen Kollegen als besonders hilfreich empfunden und trug zu ihrem Erfolg bei.