Jena (UKJ/kbo). Schöner Erfolg und Bestätigung für die Wichtigkeit ihrer wissenschaftlichen Forschung: Dr. Friederike Weschenfelder, Fachärztin an der Klinik für Geburtsmedizin am Universitätsklinikum Jena (UKJ), erhielt gleich zwei Auszeichnungen für ihre Forschung zum Thema Schwangerschaftsdiabetes.
Beim Kongress der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe Anfang November in Berlin wurde ihr das erstmals vergebene Ernst-Beinder-Forschungsstipendium verliehen. Eine Jury wählte ihr Projekt mit dem Titel „Langzeitoutcome nach Gestationsdiabetes Effekte fetaler Programmierung nach 25 Jahren“ aus. Dabei untersucht Weschenfelder, wie sich ein Schwangerschaftsdiabetes nach 25 Jahren auf die Gesundheit der nunmehr jungen Erwachsenen und ihrer Mütter auswirkt. Ziel ihres Projekts ist, die Vorteile einer guten Blutzuckereinstellung während der Schwangerschaft sowohl für die mütterliche Gesundheit als auch die Entwicklung der Kinder nachzuweisen. „Die Langzeitveränderungen eines Schwangerschaftsdiabetes auf Mütter und ihre Nachkommen werden leider immer noch häufig unterschätzt“, erklärt Weschenfelder. „Eine entsprechende Nachsorge ist daher noch nicht wirklich etabliert. Das will ich ändern“, begründet die Ärztin ihre Motivation für das Projekt.
Ende November erhielt Weschenfelder zudem den Posterpreis der Mitteldeutschen Perinataltagung in Leipzig. Bei dem Fachkongress stellte sie ihre Ergebnisse zum „Qualitätsfaktor Ergebnisqualität in der leitliniengerechten Therapie des Gestationsdiabetes“ vor.
Weschenfelders klinischer und wissenschaftlicher Schwerpunkt ist am Kompetenzzentrum Diabetes und Schwangerschaft der Jenaer Geburtsmedizin unter Leitung von PD Dr. Tanja Groten. Allein am UKJ liegt bei etwa zehn Prozent der Geburten ein Schwangerschaftsdiabetes vor, Tendenz steigend. „Wir betreuen in unserem Zentrum jedes Jahr circa 250 Schwangere mit verschiedenen Formen des Diabetes. Unser Anspruch ist es, unsere klinischen Daten auch wissenschaftlich auszuwerten, um unsere Betreuungsqualität ständig zu verbessern“, sagt Groten. Über die beiden Auszeichnungen freut sich Nachwuchswissenschaftlerin Weschenfelder: „Das bestätigt, wie wichtig unsere Forschung im Bereich Schwangerschaftsdiabetes und seiner weitreichenden Folgen für Mütter und Kinder ist. Die Auszeichnung gebührt nicht nur mir, sondern dem gesamten Team des Kompetenzzentrums für Diabetes und Schwangerschaft der Jenaer Geburtsmedizin“, betont sie. Auch Prof. Dr. Ekkehard Schleußner, Leiter der Jenaer Geburtsmedizin, ist stolz, dass seine Mitarbeiterin so erfolgreich wissenschaftlich arbeitet: „Der Erfolg von Frau Dr. Weschenfelder zeigt, dass sich Familie und wissenschaftliches Arbeiten nicht ausschließen, wenn dafür ein geeignetes Umfeld geschaffen wird.“ Die beiden Auszeichnungen bestätigen Weschenfelder in jedem Fall auf ihrem Weg als Wissenschaftlerin und dienen als Unterstützung für die Vorbereitung eines großen Forschungsantrags bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft.