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Dr. Olga Morath

Thema: "Pathophysiologie und therapeutische Konsequenzen von Störungen der zellulären und plasmatischen Hämostase bei älteren Patienten mit myeloproliferativen Erkrankungen"
Projektzusammenfassung:
Myeloproliferative Neoplasien (MPN) sind Erkrankungen des höheren Lebensalters, am häufigsten sind Menschen ab 60 Jahre betroffen. Trotz moderner Therapie entwickeln die Patienten thromboembolische und hämorrhagische Komplikationen. Diese verursachen bis 50% aller tödlichen Ereignisse. Ein genauer Pathomechanismus wurde noch nicht beschrieben. Bei älteren Patienten ist diese Problematik besonders relevant, da die Häufigkeit von Immobilisation, die Anzahl operativer Eingriffe und eingenommener Arzneimittel sowie Komorbidität mit zunehmendem Alter steigen. Diese Faktoren begünstigen die Gerinnungsstörungen. Im beantragten Projekt wird die Pathophysiologie der zellulären und plasmatischen Hämostase näher untersucht mit besonderem Augenmerk auf thrombozytäre Mikropartikel und der molekularen klonalen Evolution. Ein besseres Verständnis des Wechselspiels zwischen MPN, Hyperinflammation und Hämostase ist eine Voraussetzung, die erhöhte Morbidität und Mortalität zu senken sowie neue therapeutische Optionen mit Ausrichtung auf Prophylaxe und Therapie manifester Gerinnungsstörungen zu eröffnen. Basierend auf einer Hochregulation des Zelladhäsionsmoleküls P-Selektin soll Crizanlizumab als möglicher Therapieansatz zur Thromboseprophylaxe bei Hochrisiko-MPN-Patienten in vitro überprüft werden. Im Anschluss werden neue prognostische Marker für thrombotische und hämorrhagische Ereignisse etabliert und neue Risiko-Scores für die Praxisanwendung entwickelt.