Anionenpermeation und sekundär-aktiver Transport durch EAAT-Glutamattransporter
Glutamattransporter aus der Klasse der EAATs (excitatory amino acid transporters) beenden die glutamaterge synaptische Übertragung und regulieren die extrazelluläre Glutamatkonzentration durch den sekundär-aktiven Transport des freigesetzten Neurotransmitters in benachbarte Zellen. EAATs stellen nicht nur das wichtigste Glutamat-Wiederaufnahme-System im Gehirn des Säugetiers dar, sondern fungieren auch als ligandengeschaltete Anionenkanäle. Das Öffnen dieser Anionenkanäle erfolgt nur in bestimmten Zuständen des Transporters, so dass Glutamattransport und Anionenkanal-Funktion eng miteinander gekoppelt sind. Mit einer Kombination aus Molekulardynamik-Simulationen und funktionellen Experimenten soll untersucht werden, wie EAATs Glutamat transportieren, wie EAATs als anionenleitende Kanäle funktionieren und wie sich diese Kanäle öffnen und schließen. Das Ziel dieses Vorhabens ist, die Kopplung zwischen Transport- und Kanalfunktion von EAATs zu verstehen. Dies soll die Identifikation pharmakologischer EAAT-Zielstrukturen und konformations-selektiver Wirkstoffe ermöglichen und so die Grundlagen für eine pharmakologische Korrektur pathologischer Störungen von EAAT-Funktionen legen.