Chronisches Subduralhämatom (cSDH)
Embolisation der A. meningea media beim chronischen Subduralhämatom (cSDH)
Das chronische Subduralhämatom (cSDH) ist eine häufige Erkrankung, insbesondere bei älteren Menschen. Auslöser kann oft ein Bagatelltrauma sein, das Wochen zuvor stattgefunden hat. Aufgrund einer gestörten Resorption und rezidivierender Einblutungen kann es zu einer Volumenzunahme des Hämatoms kommen – mit typischen Symptomen wie Kopfschmerzen, Gangunsicherheit, Verwirrtheit oder neurologischen Ausfällen.
Während bislang meist eine operative Entlastung über eine Bohrlochtrepanation erfolgte, stellt die Embolisation der Arteria meningea media eine vielversprechende minimal-invasive Alternative oder Ergänzung zur Behandlung dar – insbesondere bei Rezidiven, erhöhtem OP-Risiko oder als primäre Therapie bei asymptomatischen oder grenzsymptomatischen Befunden.
Hintergrund der Methode
Neue Erkenntnisse zeigen, dass chronische Subduralhämatome durch eine chronische Entzündung und Neovaskularisation in der Hämatommembran unterhalten werden. Die Arteria meningea media versorgt diese Membranen maßgeblich. Durch ihre selektive Embolisation können die pathologischen Gefäße verschlossen, die Rezidivrate deutlich gesenkt und in manchen Fällen ein chirurgischer Eingriff ganz vermieden werden.
Ablauf der Behandlung
Die Embolisation erfolgt über einen kathetergestützten Zugang über die Leistenarterie. Unter Durchleuchtung wird ein Mikrokatheter gezielt in die Arteria meningea media navigiert. Anschließend werden feine Partikel (z. B. mikrosphärische Embolisate) oder Klebstoffe eingebracht, die den Blutfluss zu den Hämatommembranen unterbrechen.
Die Methode ist komplikationsarm und besonders geeignet bei:
-
erhöhtem Rezidivrisiko
-
stattgehabten Rezidiven nach chirurgischer Behandlung
-
grenzsymptomatischen oder kleineren Hämatomen ohne unmittelbare Indikation zur OP
So kontaktieren Sie uns
Sektion Neuroradiologie
Leitung: Univ.-Prof. Dr. Matthias Gawlitza
Am Klinikum 1
07747 Jena
Tel.: +49 (0) 3641 9 324761
Fax: +49 (0) 3641 9 324762
Im Notfall
Bei Anfragen für interventionelle Notfalleingriffe erreichen Sie uns unter +49 (0) 3641 9 324777 (für ärztliche Kolleginnen und Kollegen)
Interventionelle Neuroradiologie am UKJ
- Wir arbeiten mit modernster technischer Ausstattung
- Wir sind der Erbringer sämtlicher interventionell-neuroradiologischer Leistungen am einzigen Universitätsklinikum des Freistaates Thüringen
- Wir besitzen eine hohe Expertise in sämtlichen interventionellen Methoden, inkl. neuer Entwicklungen
- Wir sind zertifiziert als Zentrum für Neurovaskuläre Therapien der Deutschen Gesellschaft für Neuroradiologie (DGNR) und der Deutschen Gesellschaft für Interventionelle Radiologie und minimal-invasive Therapie (DeGIR)
- Wir bieten eine eigene Neurovaskuläre Sprechstunde zur Beratung und Zweitmeinung an
- Die Interdisziplinäre Zusammenarbeit mit unserem Nachbardisziplinen ist uns enorm wichtig