Langzeiteffekt einer Pentaerithrityltetranitrat (PETN)- Behandlung in der Schwangerschaft - Nachbeobachtung der Kinder der PETN-Studien (LOOP)
Die LOOP-Studie ist die Nachbeobachtungsstudie der Kinder der PETN-Studie.
In der PETN-Studie wurde untersucht, ob der Outcome von durch Placentaunterversorgung bedrohte Schwangerschaften durch die Gabe von Pentalong® verbessert werden kann.
Wird im Rahmen der Feindiagnostik eine unzureichende Durchblutung der Blutgefäße festgestellt, die die Gebärmutter versorgen, sprechen wir von einem pathologischen Dopplerbefund. Ein auffälliger Befund in den die Gebärmutter und damit auch den Mutterkuchen und das Kind versorgenden Blutgefäßen kann bedeuten, dass das Kind im Laufe der Schwangerschaft nicht mehr ausreichend versorgt wird. Dadurch verlangsamt sich im Laufe der Schwangerschaft das Wachstum des Kindes, manchmal wächst es gar nicht mehr. Wir sprechen dann von einer intrauterinen Wachstumsverzögerung, deren Risiko in diesem Stadium zu ca. 30% wahrscheinlich ist. Je nachdem, wie früh diese in der Schwangerschaft auftritt und wie stark sie ausgeprägt ist, kann dies für das Kind schwerwiegende Folgen haben. Oft müssen diese Kinder früher geboren werden. In vielen Fällen müssen die Ärzte hierbei sogar einen Kaiserschnitt empfehlen, da das Kind als Folge der Mangelversorgung dem Stress einer natürlichen Geburt nicht mehr Stand hält. In ganz seltenen, sehr schlimmen Fällen kann das Kind sogar im Mutterleib versterben.
Nun ist es so, dass Ärzte bisher wissenschaftlich noch nicht vollständig verstanden haben, warum es zu solchen Fehlversorgungen kommt. Es sind in den letzten Jahrzehnten viele Medikamente erprobt worden und es konnte gezeigt werden, dass mit Pentalong® eine Verbesserung erreicht werden kann. Ein kleine Studie der Universitätsfrauenklinik in Jena hat gezeigt, dass bei Patientinnen in dieser Situation durch die Gabe dieses Präparates eine deutliche Verbesserung des weiteren Schwangerschaftsverlaufes erreicht werden konnte. Es zeigte sich, dass die Kinder der Frauen, die Pentalong® genommen haben, weniger schwer von einer Wachstumsverzögerung und ihren Folgen betroffen waren.
Außerdem konnte in diesem Zusammenhang gezeigt werden, dass die Einnahme des Medikamentes in der Schwangerschaft gut vertragen wird und das Medikament nicht über den Mutterkuchen zum Kind übergehen kann.
Die Ergebnisse der PETN Studie sind inzwischen veröffentlicht. Dabei konnten die Ergebnisse der Vorstudien zur Reduktion der Wachstumsverzögerung zwar nicht bestätigt werden, es zeigte sich jedoch eine signifikante Reduktion der Frühgeburtlichkeit und der Frauen mit einem schwangerschaftsinduzierten Hochdruck. Zudem waren die Frauen in der Gruppe, die das PETN erhalten haben, während der Schwangerschaft deutlich seltener und kürzer im krankenhaus.
Die Auswertung der Nachuntersuchung der Kinder im Alter von einem Jahr konnte zudem zeigen, dass die Kinder in der PETN-Gruppe häufiger altersgerecht und unauffällig entwickelt waren und seltener an chronischen Erkrankungen litten.
Im Jahr 2024 begann die Nachuntersuchung der Kinder im Alter von 6 Jahren. Die LOOP (longtime outcome of the PETN study children)-Studie wird ebenfalls von der DFG finanziert und untersucht die weitere körperliche und neurokognitive Entwicklung der Kinder.