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Startseite / Patienteninformationen / Behandlungsspektrum / Weichteilentzündung

Weichteilentzündung

Der Übergangsbereich des Zahnes in die Mundhöhle ist eine natürliche Eintrittspforte für Bakterien. Aus der vielfältigen und regelhaft in der Mundhöhle vorkommenden Standortflora (Bakterien, Pilze) entwickelt sich z. B. bei mangelhafter Zahnpflege oder bei einer allgemeinen Störung der Immunabwehr ein gesundheitsschädigendes Erregergemisch, welches zu einer Entzündung der benachbarten Gewebe führen kann. Typische Beschwerden einer Weichteilentzündung sind Schmerzen, Schwellung, Rötung sowie eine eingeschränkte Mundöffnung. Von einer anfänglichen Gewebsverhärtung infolge einer Entzündungsreaktion bis zur Ausbildung einer abgekapselten Eiteransammlung im Weichgewebe (Abszess) vergehen bis zu 48 Stunden. Entzündungen kann man nach ihrem zeitlichen Ablauf einteilen. Wenn eine Entzündung prompt einsetzt und starke Beschwerden verursacht, spricht man von einer akuten Entzündung, wenn sie jedoch vom Verlauf her langsam und schleichend eintritt, spricht man von einer chronischen Entzündung.

Ursachen

Im Bereich der Mundhöhle gehen Abszesse meist von den Zähnen oder zahnärztliche Behandlungen aus.

 

• Entzündung im Wurzelbereich eines Zahnes

Zwischen Zahn und Knochen befindliche Bakterien (durch tiefe Zahnfleischtaschen eingewandert) sowie Bakterien in tief kariös zerstörten Zähnen, die eine Entzündung verursachen, wandern in Richtung Wurzelspitze und können sich unter der Zahnwurzel im Gewebe abkapseln und einen Abszess bilden.

• Weisheitszähne

Weisheitszähne können aufgrund von Fehlstellungen oder unvollständigem Durchbruch so genannte Schmutznischen bilden und schließlich Entzündungen des umliegenden Gewebes hervorrufen. Besonders im Bereich des Unterkiefers kommt dies häufig vor.

• Infektion durch einen Eingriff

Werden bei einem zahnärztlichen oder zahnärztlich - chirurgischen Eingriff Bakterien aus der Mundhöhle in das umliegende Gewebe verschleppt, so können diese dort ebenfalls eine Entzündung hervorrufen und nach wenigen Tagen einen Abszess bilden.

• Wurzelreste

Verbleiben nach einer Extraktion oder nachdem ein kariös zerstörter Zahn abgebrochen ist Wurzelreste im Kiefer, so können diese ebenfalls verbliebenen Bakterien im umliegenden Knochen und / oder Weichgewebe zu einer Entzündung führen. In extremen Fällen kann dies so weit gehen, dass ein Abszess den Kieferknochen in diesem Bereich auflöst, und ein Kieferbruch auftritt.

 

Therapie

Das Behandlungskonzept von Weichteilentzündungen ist vom Stadium der Erkrankung abhängig und von dem behandelnden Zahnarzt abzuwägen. Liegt noch keine Eiteransammlung im Gewebe vor, ist eine Beseitigung der Entzündungsursache (z.B. Wurzelkanalbehandlung, Zahnentfernung) und gegebenenfalls eine antibiotische Begleittherapie ausreichend.

Bei einem Abszess ist die Eröffnung und Entlastung der Eiterhöhle das Mittel der Wahl, sodass Eiter abfließen kann und es rasch zu einer Linderung der Beschwerden kommt. Anschließend muss auch hier die Ursache der Entzündung beseitigt werden, da es sonst zu einer erneuten Abszessbildung kommt. Je nach Allgemeinzustand des Patienten, Abszessgröße und -lokalisation ist die Gabe einer Antibiose vom behandelnden Zahnarzt zu überdenken.

Der Erfolg der Behandlung ist auch von der Mitarbeit des jeweiligen Patienten abhängig (Zahnpflege, Ernährung, Einhaltung der Verhaltensmaßgaben).  

Wird ein Abszess nicht behandelt kann es unter Umständen für den Patienten lebensbedrohlich sein, da die Entzündung in andere Hohlorgane einbrechen oder über die Blutbahn im ganzen Körper streuen kann.

 

Ihre weitergehenden Fragen beantworten wir gerne in unserer Poliklinik für Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie sowie in unserer allgemeinen ambulanten Beratung. Terminvereinbarung

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