Die mediale Schenkelhalsfraktur ist eine typische Verletzung des älteren Menschen. Prinzipiell wird zunächst geprüft ob das verletzte Hüftgelenk rekonstruiert und damit erhalten werden kann. Dies setzt jedoch zumeist die Fähigkeit der Entlastung voraus und birgt daher insbesondere beim alten Menschen ein nicht unerhebliches Risiko der Bettlägrigkeit. Zusätzlich besteht die Gefahr einer Hüftkopfnekrose (= Absterben des Hüftkopfes aufgrund fehlender Durchblutung). Sollte eine kopferhaltende Therapie nicht sinnvoll sein besteht die Möglichkeit das verletzte Hüftgelenk durch eine Totalendoprothese oder eine Teilprothese (= Hemiprothese/Duokopfprothese) zu ersetzen. Dadurch kann von Anfang an ein voll belastbares Bein erreicht werden und direkt nach der Operation mit der Mobilisation/Rehabilitation begonnen werden.
Bei schweren Unfällen kann es außerdem zu einem Hüftpfannenbruch (= Acetabulumfraktur) kommen. Primär steht zunächst die Rekonstruktion der Hüftpfanne im Vordergrund. Aufgrund des Risikos einer posttraumatischen Arthrose ist jedoch nicht selten frühzeitig (ggf. noch im Rahmen des ersten stationären Aufenthaltes) oder im Verlauf (zum Teil viele Jahre nach dem Unfall) die Implantation einer Hüfttotalendoprothese erforderlich.