Infektiologische Ambulanz
In unserer infektionsmedizinischen Hochschulambulanz bieten wir Ihnen eine umfassende Diagnostik und Behandlung bei komplexen oder seltenen Infektionskrankheiten.
Zu unseren Schwerpunkten gehören unter anderem:
- Behandlung von HIV Infektionen
- HIV Prä- und Postexpositionsprophylaxe
- Abklärung und Behandlung von Tuberkulosen
- Betreuung von Patientinnen und Patienten mit seltenen Infektionskrankheiten
- Diagnostik und Therapie von chronischen oder wiederkehrenden Infektionen
- Reise- und Impfberatung sowie Impfen bei Immunsuppression
- Gelbfieberimpfungen
- Untersuchung und Beratung bei anhaltenden Beschwerden nach Reisen ins Ausland
- Ambulante Antibiotikatherapie
WICHTIG: Bei akuten Beschwerden wenden Sie sich bitte an Ihren Hausarzt oder die nächstgelegene Zentrale Notaufnahme.
Eine sofortige Vorstellung in der Notaufnahme sollte bei akutem Fieber nach Rückkehr aus den Tropen oder Subtropen erfolgen, um schwere Erkrankungen wie Malaria oder andere lebensbedrohliche Infektionen frühzeitig auszuschließen.
Unser erfahrenes Team arbeitet unter fachärztlicher Leitung und in enger interdisziplinärer Zusammenarbeit – unter anderem im Rahmen des Zentrum für Seltene Erkrankungen (ZSE) des Universitätsklinikums Jena. So stellen wir sicher, dass Sie nach den neuesten medizinischen Erkenntnissen und mit individuell abgestimmten Therapiekonzepten betreut werden. Wenn Ihr Hausarzt oder Ihre Hausärztin eine Infektionskrankheit als mögliche Ursache Ihrer Beschwerden vermutet, kann die weitere Abklärung und Behandlung in unserer Ambulanz erfolgen. Dafür ist es erforderlich, dass Ihre behandelnden Ärzte vorab telefonisch Kontakt mit uns aufnehmen und die vorliegenden Befunde übermitteln. Auf dieser Grundlage können wir Ihren Fall prüfen und einen passenden Termin zur weiteren Diagnostik vereinbaren.
Patienten und Patientinnen mit bereits bekannter HIV Infektion und Personen, die eine Reiseberatung/Gelbfieberimpfung benötigen, können direkt bei uns einen Termin vereinbaren.
Infektionssprechstunde
Montag bis Donnerstag, 08.00–15.00 Uhr sowie Freitag 08.00–14.00 Uhr
→ Bitte geben Sie eine aktuelle Telefonnummer an, da eine Terminvergabe ohne Rückrufmöglichkeit nicht erfolgen kann.
- Sie finden uns in Haus F1, 1. und 2. Etage, am zentralen Standort des Uniklinikums in Jena-Lobeda • Lageplan.
Ambulante Behandlungen und Beratungen sind ausschließlich nach vorheriger Terminabsprache möglich!
Abklärung von Infektanfälligkeit
Patientinnen und Patienten, die wiederholt an Infektionen erkranken oder eine verminderte Abwehrkraft feststellen, können sich in unserer Ambulanz einer umfassenden medizinischen Abklärung unterziehen. Ziel ist es, mögliche Ursachen der erhöhten Infektanfälligkeit systematisch zu identifizieren, sei es eine angeborene oder erworbene Störung des Immunsystems, chronische Erkrankungen oder andere beeinflussbare Faktoren.
Die Anmeldung zur Spezialsprechstunde erfolgt über einen ärztlichen Kollegen. Damit wir uns optimal vorbereiten können, bitten wir darum, die relevanten Befunde vorab zuzusenden. Vielen Dank!
Infektionen mit dem Humanen Immundefizienz Virus (HIV)
In unserer Hochschulambulanz bieten wir spezialisierte Beratung, Diagnostik und Behandlung rund um das Thema HIV-Infektion und HIV-Prävention an. Dabei stehen sowohl der medizinische Schutz vor einer möglichen Infektion als auch die Betreuung von Menschen mit HIV im Mittelpunkt. Patienten mit bereits bekannter HIV Infektion, können direkt einen Termin in der infektiologischen Ambulanz vereinbaren.
Unser Angebot im Überblick
- Ärztliche Beratung und Risikoabschätzung
- Diskrete, vertrauliche und kompetente Betreuung
- HIV-Testung und Verlaufskontrollen
- Durchführung und Begleitung von PEP- und PrEP-Behandlungen
- Aufklärung zu und Behandlung von sexuell übertragbaren Infektionen (STI).
Ein Termin zur Diagnostik, Behandlung oder Beratung kann zu den Sprechzeiten in der infektiologischen Ambulanz vereinbart werden.
Postexpositionsprophylaxe (PEP)
Die PEP ist eine medikamentöse Notfallbehandlung, die das Risiko einer HIV-Infektion nach einem möglichen Kontakt mit dem Virus deutlich reduzieren kann.
Unmittelbar nach einem möglichen HIV-Risikokontakt wenden Sie sich bitte für die akute Einschätzung und Notfallversorgung an die Zentrale Notaufnahme. Sie sollte so schnell wie möglich, idealerweise innerhalb von 2 Stunden (maximal 72 Stunden) nach dem Risikoereignis begonnen werden.
Mehr Informationen zur HIV PEP finden Sie hier.
Präexpositionsprophylaxe (PrEP)
Die PrEP ist eine vorbeugende medikamentöse Therapie für HIV-negative Personen mit erhöhtem Infektionsrisiko. Bei regelmäßiger Einnahme bietet sie einen sehr hohen Schutz vor einer HIV-Übertragung. Wir beraten Sie zu den Möglichkeiten, Nebenwirkungen und Voraussetzungen der PrEP, führen die erforderlichen Voruntersuchungen durch und begleiten Sie engmaschig während der Therapie.
Mehr Informationen zur HIV PrEP finden Sie hier.
Weitere Informationen finden Sie auf den Webseiten der Deutsche Aidshilfe sowie des RKI zu HIV-Infektion und AIDS.
Reisemedizinische Beratung. Sicher vorbereitet auf Reisen in Tropen und Subtropen
Planen Sie eine Reise in tropische oder subtropische Regionen? Eine reisemedizinische Beratung hilft Ihnen, gesund und gut vorbereitet unterwegs zu sein. Wir bieten Ihnen:
- Individuelle Impfberatung: Überprüfung Ihres Grundschutzes und Empfehlung zusätzlicher Impfungen, z. B. gegen Hepatitis, Typhus, Gelbfieber oder Tollwut.
- Malaria- und Insektenschutz: Einschätzung des Risikos und Empfehlungen zu Medikamenten sowie Schutzmaßnahmen vor Mückenstichen.
- Zusammenstellung Ihrer Reiseapotheke: Persönlich angepasste Medikamente und Tipps für die Mitnahme.
- Praktische Verhaltenstipps vor Ort: Hygiene, Flüssigkeitszufuhr und Schutz vor Infektionen.
- Nachsorge: Informationen, wann nach der Rückkehr ein Arztbesuch sinnvoll ist.
So können Sie Ihre Reise sicher genießen – wir unterstützen Sie von der Vorbereitung bis zur Rückkehr.
Aktuelle Informationen zur allen relevanten Reiserkrankungen und die Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) finden Sie hier.
Denken Sie bitte daran rechtzeitig Kontakt mit uns aufzunehmen, damit alle notwendigen Impfungen vor der Reise durchgeführt werden können. Für Ihre Impftermine sollten mindestens 4 bis 6 Wochen vor der Reise eingeplant werden.
Für die Reiseberatung benötigen Sie nur die Chipkarte und Ihren Impfausweis aber keine Überweisung. Eine Reiseberatung ist als Privatleistung kostenpflichtig (ca. 70,- € pro Person). Erforderliche Reiseimpfungen müssen ebenso erstmal von Ihnen bezahlt werden. Allerdings übernehmen einige Krankenkassen diese Kosten. Inwiefern das Ihre Krankenkassen auch tut, wissen wir leider nicht. Bitte erkundigen Sie sich dazu. Sie müssen nur die Chipkarte vorlegen. Die Rechnung wird Ihnen von unserer Abrechnungsstelle per Post zugestellt.
Weitere Informationen finden Sie auf den folgenden Webseiten: Länderspezifische Reiseinformationen des Auswärtigen Amts, RKI Reiseimpfungen , Empfehlung Reiseimpfungen DTG sowie Ausbreitung Malaria DTG.
Spezifische Lebendimpfungen
Gelbfieber
Gelbfieber ist eine durch Stechmücken übertragene Viruserkrankung, die in Afrika und Lateinamerika endemisch ist. Die Verbreitung des Gelbfieber-Virus finden Sie hier. Bei bestimmten Routen kann der Nachweis einer Gelbfieberimpfung vor Einreise verlangt werden. Bitte informieren Sie sich vorher.
Wenn Sie ausschließlich eine Gelbfieberimpfung benötigen, dann teilen Sie uns dies bitte ausdrücklich mit. Die Gelbfieberimpfung muss mindestens 10 Tage vor Reiseantritt durchgeführt werden. Es handelt sich um eine Lebendimpfstoff. Beachten Sie, dass zwischen der Gelbfieberimpfung und anderen Lebendimpfstoffen (z. B. Mumps-Masern-Röteln, Dengue), wenn Sie nicht gleichzeitig gegeben werden, ein Abstand von mindestens 4 Wochen eingehalten werden muss.
Bitten bringen Sie den ausgefüllten Aufklärungsbogen "Gelbfieberimpfung" zum Termin mit.
Weitere Informationen finden Sie hier.
Dengue
Dengue ist eine durch Stechmücken übertragene Viruserkrankung, die inzwischen weltweit in wärmeren Ländern vorkommt. Das vermehrte Auftreten von Dengue ist auf die Ausbreitung des Vektors zurückzuführen. Seit Februar 2023 ist ein Lebendimpfstoff gegen Dengue (Qdenga®) in Deutschland zugelassen. Dieser muss für den vollen Impfschutz 2-mal im Abstand von 3 Monaten geimpft werden. Derzeit wird eine Impfung für folgende Personen empfohlen:
- Langzeit- oder häufig-Reisende
- Besucher bei Freunden und Verwandten (sog. VFR) mit häufigen oder längeren Aufenthalten
- Personen nach stattgehabter Dengueinfektion
- Personen mit dem Risiko eines schweren Verlaufs (Schwangerschaft, Lebensalter über 65, Übergewicht, schwere und chronische Vorerkrankungen, Ulkuskrankheit, Bluterkrankungen, Therapie mit Steroiden und Antirheumatika).
Bitten bringen Sie den ausgefüllten Aufklärungsbogen "Dengueimpfung" zum Termin mit.
Mehr Informationen zu Dengue finden Sie hier.
Impfen bei Immundefizienz
Bei Ihnen ist eine Behandlung geplant, bei der Ihr Abwehrsystem geschwächt wird, z.B. aufgrund einer Autoimmunerkrankung oder einer Organtransplantation? Besteht bei Ihnen bereits eine Immunschwäche? Wenn ja, sollte Ihr Impfschutz überprüft und vervollständigt werden, da Sie ein erhöhtes Risiko für schwere Infektionserkrankungen haben.
In unserer Ambuanz beraten wir Sie gerne, welche Impfungen in Ihrem Fall wichtig und sinnvoll sind, um Sie bestmöglich zu schützen, und erstellen einen individuellen Impfplan mit Ihnen. Wenn Sie es wünschen, können auch alle empfohlenen Impfungen direkt bei uns durchgeführt werden. Einen Termin können Sie direkt bei uns vereinbaren.
Für ausschließlich Routine- und saisonalen Impfungen, wie die Grippe- oder Tetanusimpfung, wenden Sie sich bitte an Ihre Hausärztin oder Ihren Hausarzt.
Mehr Informationen zu Impfen bei Immundefizienz finden Sie hier.