UFO - Erfassung unerwünschter Behandlungsfolgen nach Operationen aus Patientenperspektive
Studienziel
Ziel von UFO ist die frühzeitige Erkennung und langfristige Reduktion postoperativer Komplikationen. Dazu entwickelt das Projektteam ein Befragungsinstrument, das unerwünschte Behandlungsfolgen nach Operationen (UFOs) mittels patient-reported outcome measures (PROMs) systematisch erfasst. Dies ermöglicht:
- Einen Vergleich und ein Benchmarking postoperativer Outcomes zwischen ambulanten und stationären Operationen.
- Die Früherkennung von postoperativen Komplikationen, sodass eine gezielte Nachsorge und frühzeitige Intervention möglich werden.
Teilprojekte des Instituts für Allgemeinmedizin
Routinedatenanalyse
Zur Unterstützung des Projekts analysieren wir Abrechnungsdaten der BARMER mit folgenden Zielen:
- Ermittlung häufig durchgeführter ambulante Operationen, um eine fundierte Auswahl der relevanten Operationen für die PROM-Erhebung zu unterstützen.
- Abbildung postoperativer Komplikationen der ausgewählten Operationen über Routinedaten mithilfe von:
- ICD-10-Codes für Komplikationen (z. B. Blutungen, postoperative Infektionen)
- ATC-Codes für Schmerzmittelverordnungen (z. B. Opioide, Antiphlogistika)
- Wiederaufnahmen ins Krankenhaus innerhalb von 30 bis 90 Tagen
- Zusätzliche operative Eingriffe, die auf eine Komplikation hinweisen
- Identifikation patientenspezifischer Faktoren, die mit einem höheren Risiko für Komplikationen verbunden sind.
- Analyse regionaler Unterschiede in den UFO-Raten, um mögliche Qualitätsunterschiede und regionale Muster zu erkennen.
Patientenbeteiligung
Die Perspektiven und Erfahrungen von Patient:innen mit Operationserfahrungen spielen eine zentrale Rolle im Projekt. Das Vorhaben wird daher von einem Patientenbeirat kontinuierlich begleitet. Im Rahmen der Treffen des Patientenbeirats stimmen sich Forscher:innen und Patient:innen gemeinsam über Inhalte, Vorgehensweisen und erzielte Ergebnisse ab. Patient:innen bringen beispielsweise erlebte Symptome einer drohenden Komplikation ein oder berichten über ihre Erfahrungen in der stationären und ambulanten Nachsorge von Operationen. Diese Erkenntnisse fließen in die Entwicklung des Befragungsinstrumentes ein.
Die Patientenbeteiligung im Rahmen des UFO-Projektes ist eingebunden in die Initiative „Gemeinsame Forschung mit Bürger:innen“ des Institutes für Allgemeinmedizin und in den Arbeitskreis „Patientenbeteiligung“ des Zentrum Versorgungsforschung. Darüber hinaus wird über das Lehr- und Forschungspraxennetzwerk RESPoNsE des Instituts für Allgemeinmedizin gemeinsam mit Hausärzt:innen eruiert, wie das entwickelte Befragungsinstrument in die Nachsorge eingebunden werden kann.
Sie möchten sich als Patient:in oder Haus:ärztin am Projekt beteiligen oder haben einen Kommentar für uns? Lassen Sie es uns gern wissen. Kontakt:
Projektteam
Konsortialpartner
- Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin (KAI), Universitätsklinikum Jena: apl. Prof. Dr. Winfried Meißner (Projektleitung, Konsortialführung)
- Bundesverband für Ambulantes Operieren e.V. (BAO)
- BARMER
- Deutsche Gesellschaft für Anäesthesiologie und Intensivmedizin (DGAI)
- Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV)
Kooperationspartner
- Aktionsbündnis für Patientensicherheit (APS)