Eine weitere Quantifizierung des Tumors kann mit Hilfe einer Computertomographie oder auch einer Magnetresonanztomographie durchgeführt werden. Diese beiden Untersuchungen liefern Querschnitts- bzw. Längsschnittbilder des Brustkorbes samt Herz, mit Hilfe derer die nahezu exakte Lage des Tumors bestimmt werden kann. Ein genaues Ergebnis hinsichtlich Gut- oder Bösartigkeit kann nur eine mikroskopische Untersuchung des Gewebes erbringen, sodass ich jedem Fall eine Operation mit Entfernung der Geschwulst durchgeführt werden sollte. Vor einem solchen Eingriff wird noch eine Herzkatheteruntersuchung durchgeführt, die zum einen weitere Hinweise zur Tumorart und zur genauen Lokalisation liefert, andererseits gleichzeitig mögliche andere Erkrankungen des Herzens (Herzklappenfehler oder Koronare Herzkrankheit) feststellen lässt, um diese gegebenenfalls gleich mit zu versorgen.
Statistik
Tumoren des Herzens sind sehr selten. Sie machen nur 0,05% aller Tumoren des Menschen aus. ¾ davon sind gutartig, ¼ bösartig.
Ursachen und Entstehung
Wie alle Tumoren haben auch Herztumoren ihren Ursprung im herzeigenen Gewebe, das aus unbekannten Ursachen zu wuchern beginnt bzw. entartet. Die häufigsten Herztumoren sind Myxome, bestehend aus embryonalen Gefäßzellen. Sie machen die Hälfte aller gutartigen Tumore des Herzens aus. Sie können an allen Stellen des Herzens lokalisiert sein, bevorzugt jedoch im linken Vorhof.
Der zweithäufigste, gutartige Tumor ist das Fibroelastom, bestehend aus Bindegewebszellen. Er kann an allen Stellen lokalisiert sein, bevorzugt jedoch die Herzklappen, speziell die Aortenklappe. Weitere zu nennende gutartige Tumoren sind Lipome (Fettgewebe) und Rhabdomyome (Herzmuskulatur). Zu den extrem seltenen bösartigen Tumoren zählen Rhabdomyosarkome (entartete Herzmuskelzellen) und Angiosarkome (entartete Gefäßzellen). Neben diesen primär im Herzen entstehenden Tumoren können auch Metastasen im Herzen entstehen, insbesondere solche eines Brust- oder Lungentumors.
Symptome
Allgemein können Herztumore Herzrhythmusstörungen, Herzklappenverengungen (Stenose) bei Lage nahe der Klappen, Herzinfarkte bei Verlegung der Öffnungen der Herzkranzgefäße bis hin zum akuten Kreislaufversagen mit plötzlichem Herztod verursachen. All diese Störungen können vielfältige Beschwerden hervorrufen, wie Leistungsknick, Luftnot, Schmerzen/Beklemmung in der Brust, Schwellung der Unterschenkel und viele mehr, jeweils im Sinne der Funktionsbehinderung durch den Tumor (Herzklappenverengungen → Symptome der Herzklappenstenosen, Verlegung der Öffnungen der Herzkranzgefäße → Symptome der Koronaren Herzkrankheit).
Diagnostik
Entdeckt werden diese Tumoren meistens bei der Herz-Ultraschall-Untersuchung (Echokardiographie).
Therapie
Auch wenn das Gewebe des Tumors gutartig ist, so muss man den Sitz im Herzen als bösartig bezeichnen, denn Tumoranteile oder aufsitzende Blutgerinnsel können in den Kreislauf verschleppt werden und sogenannten Embolien verursachen. Diese können bis hin zum Schlaganfall oder akuten Durchblutungstörungen der Beine oder Arme führen. Daher empfiehlt sich in jedem Fall eine operative Entfernung der Geschwulst. Herztumoren werden immer unter Einsatz der Herz-Lungen-Maschine entfernt, da das Herz eröffnet werden muss und somit kein Blut mehr durch es hindurchfließen kann. Die Pumpfunktion mit Verteilung im Kreislauf und die Anreicherung mit Sauerstoff übernimmt eben die Herz-Lungen-Maschine.
Im Bereich der Mitralklappe und der Tricuspidalklappe entfernen wir alle Tumoren in minimal-invasiver Technik. Das bedeutet, dass nur ein kleiner Schnitt an der rechten, seltlichen Brustwand nötig ist, um einen Zugang zum Operationsfeld zu erlangen. Mit Hilfe einer Kamerasystems, das gleichermaßen in den Brustkorb eingebracht wird , lassen sich die Regionen um Mitral- und Triuspidalklappe noch besser einsehen. Die minimal-invasive Variante liefert ein gutes kosmetisches Ergebnis und vermindert das Risiko für mögliche postoperative Wundheilungsstörungen.