Im Januar wurde unser Projektantrag für Provenienzforschung vom "Deutschen Zentrum Kulturgutverluste" (DZK) bewilligt. Das Kurzprojekt befasste sich mit den menschlichen Überresten aus ehemaligen deutschen Kolonien in der Anatomischen Sammlung und fand im Dezember seinen Abschluss. Als externe Forschende waren für uns die Anthropologin Kristina Scheelen-Nováček aus Weimar und der Ethnologe Carsten Stark aus Freiburg im Einsatz.
Seit März unterstützte uns eine studentische Assistentin bei der Sichtung, Erfassung, Digitalisierung und konservatorischen Pflege verschiedener Bestände der Anatomischen Sammlung. Ende Mai haben wir außerdem fünf studentische Tutorinnen und Tutoren für Aufsichten und Führungen in der Ausstellung eingestellt.
Zur "Langen Nacht der Museen" Ende Mai haben wir unsere neue Dauerausstellung erstmals der Öffentlichkeit präsentiert und großes Interesse gefunden. Wenige Tage zuvor waren Institutsangehörige sowie alle Mitarbeitenden, die an der Einrichtung und Ausstattung der Ausstellung beteiligt waren, zu einem Preview eingeladen.
Seit Juni konnten wir zwei wöchentliche Öffnungszeiten für das allgemeine Publikum sowie Gruppenführungen nach Absprache anbieten, ermöglicht durch unsere geschulten Tutoren und Tutorinnen.
Marcus Rebhan vom Digitalisierungsteam des "Museums-Verbands Thüringen" fertigte im September professionelle Fotoaufnahmen aller Wachsmoulagen und historischen Trockenpräparate der Anatomischen Sammlung an.
Ulrike Lötzsch war Co-Autorin eines wissenschaftlichen Artikels mit dem Titel ”Plaster Casts of Skulls in German Collections”, der im Oktober erschien (Acta Palaeomedica 02/2021).
Im Herbst konnten zwei langjährige Dauerleihgaben an die Anatomische Sammlungin in Schenkungen umgewandelt werden: Das Präparat einer Hand mit Blutgefäßen und ein Kästchen mit Wachsmoulagen von Kinderkrankheiten.
Im November digitalisierte unsere studentische Assistentin am Medienzentrum der Universität 562 Dias vom Kleinbildfilm aus dem Bildarchiv der Anatomischen Sammlung.
Die Anatomische Sammlung beteiligte sich mit einer Sonderöffnungszeit an der Jenaer Langen Nacht der Wissenschaften Ende November und hatte fast 2.700 Besucherinnen und Besucher.
Im Dezember wurde der Film "Gestohlenes Erbe" über Objekte und menschliche Überreste aus kolonialen Kontexten im MDR gesendet. Kristina Scheelen-Nováček und Ulrike Lötzsch berichteten darin über ihre Forschungsarbeit.
