Papier des Monats
Langzeitergebnisse sprechen für ultra-hypofraktionierte Bestrahlung des Prostatakarzinoms
Die Phase-III-Studie HYPO-RT-PC hat gezeigt, dass eine zweiwöchige Radiotherapie – auch als ultra-hypofraktionierte Radiotherapie bezeichnet – bei lokalisiertem Prostatakarzinom ebenso sicher und wirksam ist wie das herkömmliche achtwöchige Behandlungsschema – selbst noch zehn Jahre nach der Therapie. Die Ergebnisse wurden auf dem Jahreskongress der European Society for Radiotherapy and Oncology (ESTRO) 2025 vorgestellt.
Die von einem schwedischen Forscherteam geleitete Studie ergab, dass eine präzise Radiotherapie über nur 2,5 Wochen genauso erfolgreich ist wie die Standardbehandlung über acht Wochen. Auch nach einem Jahrzehnt zeigten sich vergleichbare Krankheitskontrollraten und Überlebensraten.
Die Langzeitergebnisse bestätigen frühere 5-Jahres-Daten und belegen, dass eine kürzere, intensivere Strahlentherapie in der klinischen Praxis ebenso gut funktioniert wie die längere Standardbehandlung.
In der Studie wurden 1.200 Männer mit lokalisiertem Prostatakarzinom mittleren bis hohen Risikos eingeschlossen. Sie erhielten entweder eine Kurzzeitbestrahlung mit 42,7 Gy in 7 Sitzungen über 2,5 Wochen oder eine Standardbestrahlung mit 78,0 Gy in 39 Sitzungen über 8 Wochen. Untersucht wurden das Überleben, Rückfälle sowie therapiebedingte Nebenwirkungen wie Harn- und Darmbeschwerden.
Die Ergebnisse nach 10 Jahren:
- Rückfallfreies Überleben: 72 % (Kurzzeit) vs. 65 % (Standard)
- Gesamtüberleben: 81 % (Kurzzeit) vs. 79 % (Standard)
- Prostatakarzinom-spezifische Sterblichkeit: 4 % in beiden Gruppen
- Nebenwirkungen: Harn- und Darmbeschwerden traten in beiden Gruppen ähnlich häufig auf, meist nur leicht bis mäßig ausgeprägt.
Quelle: Gunnlaugsson A, Nilsson P, Thellenberg-Karlsson C, et al: Ultra-hypofractionated radiotherapy for localised prostate cancer: 10-Year outcomes of the HYPO-RT-PC phase 3 trial (ISRCTN45905321). 2025 ESTRO Annual Meeting. Presentation Number E25-4981. Presented May 3, 2025.