22.09.2023
EU Fördert gleich zwei Leipziger Projekte zum Speiseröhrenkrebs
Leipzig | EU Fördert gleich zwei Leipziger Projekte zum Speiseröhrenkrebs
UKL | Medizinische Fakultät | Forschungsprojekte
Gleich zwei große EU-Projekte, bei denen die Medizinische Fakultät der Universität Leipzig und das Universitätsklinikum Leipzig beteiligt sind, sind aktuell bewilligt worden. Diese werden für drei beziehungsweise fünf Jahre finanziert und beschäftigen sich mit dem Speiseröhrenkrebs. Das Adenokarzinom der Speiseröhre ist ein lebensbedrohender Tumor, der häufig erst in fortgeschrittenen Ausbreitungsstadien diagnostiziert wird und besonders widerstandsfähig gegenüber herkömmlichen Formen der Behandlung ist. Trotz wesentlicher Fortschritte in den letzten Jahren sind daher die Überlebenschancen der betroffenen Patient:innen nach wie vor kritisch. Aus diesem Grund werden dringend verbesserte Ansätze in der Diagnostik und der Behandlung benötigt.
"Das Projekt PRESSURE beschäftigt sich mit den molekularen Ursachen der Therapieresistenz dieser Krebsart und wird mit 2,7 Millionen Euro gefördert", so Prof. Florian Lordick. Zusammen mit zwölf Institutionen aus neun europäischen Ländern sind aus Leipzig das Universitäre Krebszentrum mit Direktor Prof. Florian Lordick, die Klinik für Onkologie, die Klinik und Poliklinik für Viszeral-, Transplantations-, Thorax- und Gefäßchirurgie und die Selbständige Abteilung für Klinische Pharmakologie beteiligt. Prof. Achim Aigner freut sich darauf, im Rahmen des Projekts junge Wissenschaftler:innen aus dem EU-Ausland in innovativen Forschungsmethoden auszubilden und mit den EU-Partnern Fortschritte im Verständnis der Erkrankungsbiologie zu erarbeiten.
Das zweite geförderte Projekt ENDEAVOR wird mit 6,7 Millionen Euro unterstützt und umfasst dreizehn Einrichtungen aus acht europäischen Ländern unter Einschluss der Klinik und Poliklinik für Viszeral-, Transplantations-, Thorax- und Gefäßchirurgie für den Standort Leipzig. „Hierbei sollen neue Strategien zur frühzeitigen Diagnose des Speiseröhrenkrebses erforscht werden und es soll in einer klinischen Studie ein neuartiger diagnostischer Ansatz in Form der sogenannten Bürstenzytologie zum Einsatz kommen“, erklärt Dr. René Thieme, Leiter des Forschungslabors der Viszeralchirurgie. Langfristig sollen die Ergebnisse beider EU-Projekte dazu beitragen, dass Patient:innen mit Speiseröhrenkrebs in früheren und heilbaren Phasen der Erkrankung diagnostiziert werden und eine effektive und auf die individuelle Tumorbiologie zugeschnittene Therapie erhalten können.