25.04.2024
Forschungsprojekt zu neuer Therapiestrategie bei aggressiver Form der Leukämie
Leipzig | 25.04.2024 | Medizinische Fakultät | Forschungsprojekte
Für ein Verbundprojekt erhalten die Selbständige Abteilung für Klinische Pharmakologie und die Klinik für Hämatologie, Zelltherapie, Hämostaseologie und Infektiologie von der José Carreras Leukämie-Stiftung eine Förderung von 308.000 Euro über drei Jahre. Die Zusammenarbeit der beiden Bereiche am Standort des Mitteldeutschen Krebszentrums (CCCG) dient der Entwicklung einer neuen Therapiestrategie bei der T-Prolymphozyten Leukämie. Das ist eine seltene, aber sehr aggressive Erkrankung, deren schlechte Prognose mit einem besonders schlechten Ansprechen auf Chemotherapie verbunden ist. Die Entwicklung neuer Therapien ist daher von großer Bedeutung.
In Vorarbeiten konnte Antragsteller Prof. Marco Herling zeigen, dass die T-Prolymphozyten Leukämie vor allem auf Veränderungen eines pathologisch hochregulierten sogenannten Proto-Onkogens beruht. Das führt zu defekten beziehungsweise hyperaktiven Signalübertragungen. In diesem Projekt wird in einem neuen präklinischen Ansatz eine therapeutische Intervention entwickelt. Diese basiert auf der Verwendung kleiner RNA-Moleküle zur Induktion eines Gen-Knockdowns über RNA-Interferenz. Für ihre therapeutische Anwendung müssen die kleinen RNA-Moleküle verpackt werden, wozu polymere Nanopartikel zur Verfügung stehen. Diese wurden als innovative Technologieplattform des Antragstellers Prof. Achim Aigner etabliert und werden nun weiterentwickelt.
Die Untersuchungen umfassen auch Analysen zu synergistischen Effekten bei Kombination der neuen Nanopartikel-Präparate mit anderen Therapeutika aus verschiedenen Wirkstoffklassen. Das Projekt wird unter anderem von zwei neu eingestellten Doktorand:innen in enger Zusammenarbeit der beiden Arbeitskreise bearbeitet und bedient den Forschungsschwerpunkt „Entwicklung neuer Zell- und Nukleinsäuretherapeutika“. Seit 20 Jahren fördert die José Carreras Leukämie-Stiftung mit mehreren Stipendienprogrammen den wissenschaftlichen Nachwuchs und die Erforschung hämato-onkologischer Erkrankungen in Deutschland.