Die Bestrahlung bestimmter Tumoren – etwa in Prostata, Leber oder Lunge – stellt besondere Anforderungen an die Präzision der Therapie. Diese Organe können sich durch Atmung, Verdauung oder andere Körperfunktionen während der Behandlung bewegen. Um die Strahlung dennoch exakt auf das Zielvolumen zu lenken, kommt ein Marker-Tracking-Verfahren zum Einsatz.
Wie funktioniert das?
Vor Beginn der Behandlung werden kleine Marker, meist aus Gold, in oder nahe des Tumors platziert. Diese Marker dienen als stabile Referenzpunkte zur exakten Ortung des Tumors. Während der Bestrahlung wird ihre Position mithilfe regelmäßig aufgenommener, niedrig dosierter Röntgenbilder automatisch überprüft. Die erfassten Bilder werden mit den Planungsdaten aus der Computertomographie abgeglichen.
Was passiert bei einer Lageveränderung?
Bewegt sich der Tumor während der Bestrahlung – etwa bei einem Prostatakarzinom infolge von Darm- oder Blasenfüllung – wird diese Veränderung nahezu in Echtzeit erkannt. Die Lage des Tumors im Strahlenfeld kann daraufhin unmittelbar durch präzise Tischbewegungen in sechs Freiheitsgraden (Translation und Rotation) korrigiert werden. Überschreitet die Abweichung definierte Toleranzgrenzen, erfolgt eine automatische Unterbrechung der Bestrahlung – bis die korrekte Position wieder erreicht ist.
Die Vorteile des Marker-Trackings auf einen Blick
- Hohe Präzision: Exakte Zielerfassung während der gesamten Behandlung
- Mehr Sicherheit: Automatische Strahlunterbrechung schützt gesundes Gewebe
- Effizientere Behandlung: Weniger Sitzungen durch hypofraktionierte Therapiekonzepte möglich
- Schonung umliegender Organe: Reduziertes Risiko für Nebenwirkungen
- Zuverlässige Lagerungskorrektur: Echtzeit-Anpassung bei jeder Sitzung
Das Goldmarker-Tracking erfolgt an den Linearbeschleunigern 1 + 2 (Truebeam).