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Mitteldeutsches Krebszentrum / Aktuelles / Genetische Veranlagung für Krebs?

23.07.2025

Genetische Veranlagung für Krebs?

Jena | Neue Sprechstunde an der Jenaer Kinderklinik kann Klarheit bringen – und Unterstützung bieten

Die Teams der Kinderklinik und der Humangenetik besprechen die Ergebnisse der humangenetischen Untersuchung. v.l.: Dr. Karim Kentouche, Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Prof. Christian Hübner, Direktor Institut für Humangenetik, Prof. Till Milde, Direktor Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Dr. Alexander Schulz, Institut für Humangenetik, Foto: Rodigast/UKJ
Die Teams der Kinderklinik und der Humangenetik besprechen die Ergebnisse der humangenetischen Untersuchung. v.l.: Dr. Karim Kentouche, Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Prof. Christian Hübner, Direktor Institut für Humangenetik, Prof. Till Milde, Direktor Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Dr. Alexander Schulz, Institut für Humangenetik, Foto: Rodigast/UKJ

Jena (UKJ/kbo). Es ist nur eine winzige Veränderung in unserem genetischen Bauplan, doch die hat eine große Wirkung: Ist ein bestimmtes Gen mutiert, steigt die Wahrscheinlichkeit für die Entstehung von Krebs, und das meist deutlich. Krebsprädisposition nennt sich diese Tumorveranlagung. Schätzungsweise zehn Prozent der Krebserkrankungen bei Kindern und Jugendlichen sind auf eine solche Krebsprädisposition zurückzuführen. Für Betroffene bietet die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin des Universitätsklinikums Jena (UKJ) in enger Zusammenarbeit mit dem Institut für Humangenetik eine spezielle Sprechstunde. „Wir wollen mit unserer Krebsprädispositionssprechstunde Betroffenen Klarheit verschaffen, sie und ihre Familien beraten und ihnen einen Fahrplan mitgeben für die Vor- und Nachsorge sowie Behandlung, wenn eine Krebserkrankung auftreten sollte“, beschreibt es Dr. Karim Kentouche, Kinderonkologe in der Kinderklinik des UKJ.

Mittlerweile sind eine ganze Reihe an Genen identifiziert, die das Risiko für Krebs erhöhen, ein sogenanntes Krebsprädispositionssyndrom auslösen. Das erste bekannte „Krebsgen“ ist das Gen TP53. Die Mutation verursacht das Li-Fraumeni-Syndrom, benannt nach seinen Entdeckern. Die Chance, im Laufe des Lebens an Krebsformen wie Hirntumoren, Leukämie oder Brustkrebs zu erkranken, ist hier mit 80 Prozent außerordentlich hoch. „Nicht alle Krebsprädispositionssyndrome sind derart aggressiv. Aber bei allen besteht das Risiko, im Laufe des Lebens eine oder mehrere, bestimmte Krebserkrankungen zu entwickeln. Je nachdem, welches Krebsprädispositionssyndrom vorliegt, können wir entsprechende Maßnahmen ableiten, welche Früherkennungsprogramme sinnvoll sind“, erklärt der Kinderonkologe. „Das geht auf Wunsch für Kinder auch bei uns in der Kinderklinik.“

Aber wie kommt man überhaupt darauf, eine Genveränderung in sich zu tragen, die Krebs auslösen kann? „Es gibt unterschiedliche Anlässe für eine humangenetische Analyse“, so Karim Kentouche. Oft dann, wenn bereits ein Tumor vorliegt oder weil die Kinder Auffälligkeiten zeigen, die gar nicht mit einer Krebserkrankung in Verbindung stehen, beispielsweise Entwicklungsverzögerungen. Aber auch eine familiäre Häufung von Krebserkrankungen kann ein Grund sein, das Erbgut genauer zu betrachten.

Beratung und engmaschige Kontrollen

Besteht der Verdacht auf eine Tumorveranlagung, ist die Krebsprädispositionssprechstunde am UKJ die richtige Anlaufstelle. Ein wichtiger Aspekt ist die humangenetische Beratung. „Ist das Kind von einer Krebsprädisposition betroffen, sollten immer auch die Eltern und andere Angehörige auf Genveränderungen untersucht werden“, weiß Karim Kentouche. Die Gewissheit, Träger oder Trägerin einer solchen Genmutation zu sein, ist für viele ein Schock. Darum ist es wichtig, Eltern und Kinder zu beraten und sie aufzuklären, was die Genmutation bedeutet. „Wir können leider nicht genau vorhersagen, welcher Krebs ob und wann auftritt“, sagt Karim Kentouche. „Was wir Betroffenen geben können, ist eine Risikoabschätzung und wie wir mit diesem Risiko umgehen.“ Dafür gibt es für die unterschiedlichen bisher bekannten Krebsprädispositionssyndrome spezifische Pläne, welche Vorsorgeuntersuchungen in welchen Abständen und in welchen Lebensjahren erfolgen sollten. Dabei geht es auch immer darum zu prüfen, was sinnvoll ist und was nicht. „Für eine MRT-Untersuchung beispielsweise müssen kleine Kinder sediert werden, da sie nicht einfach so lange stillhalten können. Wenn eine solche Untersuchung keinen Vorteil bringt, dann wird sie auch nicht empfohlen“, erklärt es Karim Kentouche. Zudem sollten Betroffene nicht bei jedem Schmerz im Bein oder jedem blauen Fleck sofort an eine Krebserkrankung denken müssen. „Wir besprechen mit den Eltern, worauf sie achten und wann sie einen Arzt aufsuchen sollten.“ Wenn es die Eltern wünschen, können die Vorsorgeuntersuchungen gebündelt in der Jenaer Kinderklinik erfolgen. „Bei uns sind alle Ressourcen an einem Ort vorhanden.“

Sollte es zu einer Krebserkrankung kommen, dann könnte das Wissen um eine Krebsprädisposition auch für die Behandlung und Nachsorge ein entscheidender Faktor sein. „Manchmal ist die Behandlung des Tumors dieselbe, aber die Nachsorge ist anders. Und manchmal reagieren Patientinnen und Patienten mit einer Krebsprädisposition anders auf die etablierten Therapien, brauchen eine andere Dosierung“, erklärt Karim Kentouche. „Mit der Diagnose zu leben, ist sicher nicht einfach, aber wir wollen in unserer Sprechstunde versuchen, Betroffenen mit Krebsprädisposition aus ganz verschiedenen Blickwinkeln zu helfen“, benennt Dr. Kentouche das Anliegen der Sprechstunde.

Kontakt:

Krebsprädispositionssprechstunde am UKJ

Dienstags 12.30 bis 13.30 Uhr

Tel. 03641 - 9 329 560

Mehr erfahren im Klinikmagazin: Dieses und viele weitere Themen rund um Kindermedizin wie die Versorgung von Frühgeborenen, die Behandlung bei Epilepsie, das Spektrum der Spezialambulanzen der Jenaer Kindeklinik und die Kinderonkologie finden sich im neuen Klinikmagazin „Große Medizin für kleine Patienten – was moderne Kinder- und Jugendmedizin ausmacht“. Online hier abruf- sowie kostenlos bestellbar.

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