Jena (UKJ/ac). Die erweiterte interdisziplinäre Einheit für frühe klinische Studien, verschiedene Digitalisierungsprojekte und die fächerübergreifende Zusammenarbeit sind nur einige Aspekte, die die Deutsche Krebsgesellschaft am UniversitätsTumorCentrum (UTC) des Universitätsklinikums Jena (UKJ) besonders positiv gewertet und das Onkologische Zentrum damit rezertifiziert hat. „Mit dieser Auszeichnung bestätigt die Deutsche Krebsgesellschaft ein weiteres Mal unsere Qualitätsstandards und die breite Expertise, mit der wir Krebspatientinnen und -patienten behandeln“, so Prof. Dr. Andreas Hochhaus, Sprecher des UTC.
Mit innovativen Therapieansätzen gegen Krebs
Die Zertifizierungskommission lobt vor allem die Erweiterung und Neueröffnung der interdisziplinären Einheit für frühe klinische Studien. Mit der Jena Early Clinical Trial Unit (JECTU) erhalten Patientinnen und Patienten Zugang zu neuen Medikamenten, innovativen Therapieansätzen und Medizinprodukten im Rahmen klinischer Studien in einer frühen Entwicklungsphase. „Mit dem Ausbau der Therapiekapazitäten und des speziell ausgebildeten Studienpersonals kann die Zahl der klinischen Studien und der Patienten-Neueinschlüsse am UKJ deutlich gesteigert werden“, sagt Prof. Dr. Thomas Ernst, ärztlicher Geschäftsführer des UTC und Leitender Oberarzt der JECTU. „Diese unmittelbare Übertragung der Ergebnisse aus Grundlagenforschung und Medikamentenentwicklung in die klinische Praxis ermöglicht es uns, innovative Therapieverfahren frühzeitig anzuwenden.“
Gelebte Interdisziplinarität in der Versorgung
Die enge Zusammenarbeit von Expertinnen und Experten ganz unterschiedlicher Disziplinen ist laut Deutscher Krebsgesellschaft die Voraussetzung dafür, die mehr als 30.000 Patientinnen und Patienten mit Krebserkrankungen pro Jahr optimal am UKJ zu behandeln. Hierfür haben nicht nur die onkologischen Fachpflegekräfte, sondern auch die unterstützenden Angebote von Psychoonkologie, Sozialdienst, Integrativer Onkologie, Palliativmedizin und Ernährungsberatung einen positiven Eindruck bei den Auditoren hinterlassen.
Digitalisierung und personalisierte Medizin im Fokus
Außerdem werden auch die verschiedenen Bestrebungen zur Weiterentwicklung des UTC positiv bewertet. „Unsere Digitalisierungsprojekte wie die Etablierung eines gesamtheitlichen onkologischen Assessments sind dabei nur ein Baustein der stetigen Weiterentwicklung unseres Onkologischen Zentrums“, erklärt Dr. Katharina Paul, administrative Geschäftsführerin am UTC. Der Aufbau eines Zentrums für Personalisierte Medizin ermöglicht personalisierte Therapieempfehlungen für die Krebs-Patientinnen und -Patienten auf der Grundlage von molekularer Diagnostik auf höchstem Niveau. In einem Molekularen Tumorboard arbeiten Expertinnen und Experten aus dem UKJ und dem Universitätsklinikum Leipzig im Rahmen des Mitteldeutschen Krebszentrums bereits jetzt eng zusammen.
Hintergrund zum UniversitätsTumorCentrum am UKJ
Insgesamt sind unter dem Dach des UniversitätsTumorCentrums am UKJ 20 Kliniken und Fachabteilungen, zehn Institute, sechs zertifizierte Organkrebszentren (Interdisziplinäres Brustzentrum, Gynäkologisches Krebszentrum, Prostatakrebszentrum, Darmkrebszentrum, HautTumorZentrum, Zentrum für Hämatologische Neoplasien), sieben Module (Neuroonkologisches Zentrum, Kopf-Hals-Tumorzentrum, Leberkrebszentrum, Pankreaskrebszentrum, Speiseröhrenkrebszentrum, Nierenkrebszentrum sowie das SarkomCentrum) und die beiden Schwerpunkte für Urologische Tumoren und Gastrointestinale Tumoren vereint.
Hintergrund zur Zertifizierung der Deutschen Krebsgesellschaft
Jährlich prüft die Deutsche Krebsgesellschaft bereits zertifizierte Onkologische Zentren, um die Qualität bei der Behandlung von Patientinnen und Patienten mit onkologischen Erkrankungen kontinuierlich zu verbessern. In einem dreijährigen Rhythmus werden die Zentren komplett nach den strengen Kriterien der Zertifizierungskommission rezertifiziert.
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