Wenn man sich Daniel Grienberger anschaut, könnte man meinen, er hat gerade eine Sportverletzung hinter sich. Tatsächlich aber hatte der heute 31-Jährige aus Apolda ein sogenanntes Osteosarkom, einen bösartigen Knochentumor. Er wütete von seinem Knie bis zum Oberschenkelknochen. „Knochensarkome sind sehr selten. Sie betreffen entweder Jugendliche bis junge Erwachsene oder ältere Menschen“, erklärt Dr. Wolfram Weschenfelder, der zusammen mit seinem Kollegen Dr. Christian Spiegel das zertifizierte SarkomCentrum am UKJ leitet. Das Heimtückische: Knochensarkome haben kaum Symptome. Daniel Grienberger hatte, ganz typisch für die Erkrankung, plötzlich eine schmerzlose Schwellung am Knie. „Ich habe mir erst nichts dabei gedacht. Es tat nicht weh und ich habe mir das Ganze mit einer falschen Bewegung beim Sport zusammengereimt“, berichtet er. Als die Schwellung immer größer wurde, ging er zum Arzt – und kam nach einem MRT direkt ans UKJ. Denn das Team am SarkomCentrum ist genau auf solche Fälle spezialisiert.
Nach weiteren Untersuchungen und einer Gewebeprobe stellten Wolfram Weschenfelder und Christian Spiegel die Diagnose: Osteosarkom. Und sie legten sich gemeinsam mit ihrem Patienten einen Behandlungsplan zurecht. Während einer sechsstündigen Operation haben sie sein Bein nicht nur erfolgreich und sicher vom Tumor befreit, sondern konnten es auch erhalten, und zwar so, dass Daniel Grienberger sein Knie wieder beugen und strecken kann. Das funktioniert mithilfe einer Mega-Prothese, die die entfernten Gelenke und Knochen ersetzt – und natürlich mit sorgfältiger Planung und chirurgischer Präzision. Bis auf eine Narbe ist von außen nichts von diesem riesigen Eingriff zu sehen. Ein kleines Wunder. „Unser Patient wird zwar keinen Leistungssport betreiben können, aber sein Knie nach intensiver Rehabilitation beugen und strecken können“, sagt Christian Spiegel. Und, das ist nach einer Krebsdiagnose die wohl wichtigste Nachricht: Daniel Grienberger ist krebsfrei, seine Chancen auf Heilung stehen sehr gut.